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Rudi "Rastlos" begibt sich auf seine letzte Reise

Nachruf ⎜Trainer-Legende verstirbt im Alter von 93 Jahren.

In der Nacht von Freitag auf Samstag begibt sich der Fußballspieler und -trainer auf seine letzte Reise.

Der 1926 in Koblenz geborene Rudolf Gutendorf ist dem Fußball von frühster Jugend an verfallen. Als talentierter Nachwuchsspieler bestreitet er als erst 17-jähriger sein erstes Spiel in der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft. Gegen den zu dieser Zeit übermächtigen FC Schalke 04 gibt es eine deftige 0:5 Auswärtsniederlage.

Im Jahr 1951 bestreitet er sein letztes Spiel als aktiver Fußballer und wendet sich fortan dem Trainersein zu. Dort findet er seine wahre Passion - auch wenn er nie wirklich heimisch zu werden scheint.

Insgesamt 54 Stationen auf fünf Kontinenten weist seine Trainer-Karriere schlussendlich auf, was ihm den Spitznamen „Rudi Rastlos“, sowie einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde einbringt. Insbesondere die Exotischen Länder haben es Gutendorf angetan. So finden sich neben Fidschi, Tonga und Tansania auch Nepal und Ruanda in der Liste seiner Laufbahn. Für seinen Einsatz in über 30 Entwicklungsländern erhält er 1997 das Bundesverdienstkreuz.

In Duisburg wird Rudi immer einen besonderen Platz im Herzen der Duisburger Fans haben. Zur Saison 1963/64 heuert er in Meiderich an. Mit Gutendorf an der Seitenlinie gehen die Zebras in das Abenteuer Bundesliga, für die sie sich etwas überraschend qualifizieren konnten. Mit dem 54er-Weltmeister Helmut Rahn, dem überragenden Eia Krämer, Kapitän Günter Preuß und Spitzentorhüter Manfred Manglitz, um nur einige der Duisburger Legenden zu nennen, gelingt das Unfassbare. Die Duisburger Zebras beenden die Spielzeit als Zweitplatzierter der Tabelle. In der allerersten Bundesligasaison werden die Meidericher Vizemeister, unter anderem durch die Defensiv-Taktik auf höchstem Niveau, mit der „Riegel-Rudi“ seine Mannen hat spielen lassen. Nur 36 Gegentore kassiert die Elf über die gesamte Saison und stellte somit damals die beste Defensive. Nach gut anderthalb Jahren ist für Rudi Schluss in Meiderich und seine Reise ging weiter zum VfB Stuttgart.

Seine letzte Trainerstation bestreitet er als Nationaltrainer von Samoa im Jahr 2003. Noch 2016 kann er nicht den wohlverdienten Ruhestand genießen. Viel zu sehr packt ihn noch immer das Fußballfieber und er ist als „Ehren-Coach“ der neugegründeten und ausschließlich aus Flüchtlingen bestehenden dritten Mannschaft der TuS Koblenz an der Seitenlinie aktiv.

Am 13. September 2019 endet sein beeindruckendes Leben. Als Spieler, als Trainer, als Mensch können wir auf eine imposante Persönlichkeit zurückblicken. Rudi, mach et jut!

Autor: Marcel Eichholz
Datum: 16.09.2019
gelesen: 3831 mal

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