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Zebras auf sportlicher Talfahrt

Nur neun Punkte konnte der MSV Duisburg in den ersten elf Partien einsammeln und steht damit völlig zurecht auf einem Abstiegsplatz in der Dritten Liga. Am Dienstag geht es für die Duisburger zum SV Waldhof Mannheim, der sich bislang sehr spielstark gezeigt hat. Derweil brennt in Meiderich der Baum, Offizielle des Vereins befinden sich auf Tauchstation und nur Coach Gino Lettieri stellt sich der Öffentlichkeit.

Nach dem 0:4-Debakel gegen Aufsteiger SC Verl am vergangenen Freitag war das Entsetzen groß. Fans versammelten sich vor dem Stadion und verlangten nach Antworten. Im Austausch mit der Mannschaft blieb es zwar ruhig, den Spielern wurde die Erwartungshaltung der Fans jedoch klar gemacht: Kämpfen und Siegeswillen sind am Dienstag Pflicht. Sportdirektor Ivica Grlic, bei vielen in die Kritik geraten, äußerte sich nicht. Nach seinem kontroversen Auftritt bei der Vorstellung von Gino Lettieri warten die Fans vergeblich auf seine Präsenz in der Öffentlichkeit. Die Kritik wird ausgesessen, der Vertrag erst im Januar um drei Jahre verlängert.

Appell an die Ehre

Im Anschluss an die Partie gegen Verl formulierte Lettieri sehr deutliche Kritik gegenüber der Mannschaft, die er auch vor dem Aufeinandertreffen mit dem Waldhof in der virtuellen Medienrunde wiederholte. „Wer das Tempo nicht mitgehen kann und konditionell dazu nicht in der Lage ist, der wird nicht spielen, sondern mit unseren Athletiktrainern Sondereinheiten abhalten“, erklärte der Coach. „In der derzeitigen Situation gibt es nur ein Ziel und das ist der Klassenerhalt. Sollten wir da mehr erreichen freue ich mich, aber unser primärer Fokus liegt auf dem Erhalt der Klasse“, betonte Lettieri.

„Jede Mannschaft kann ein schlechtes Spiel zeigen und einen Tag zum Vergessen erwischen. Es ist aber wichtig, wie wir damit umgehen und welche Reaktion wir in der folgenden Begegnung zeigen. Ich kann nicht versprechen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt, aber wir wollen gemeinsam anpacken und die kommenden Spiele erfolgreicher gestalten“, sagte der Trainer. Hier müsse auch jeder Spieler für sich entscheiden, wie viel er bereit ist zu geben.

Aus einer sicheren Abwehr zum Torerfolg

Im Hinblick auf den kommenden Gegner will der MSV erneut versuchen, aus einer kompakten Viererkette heraus das Spiel aufzubauen. Der Übungsleiter ist sich allerdings auch bewusst, dass ein Spiel nicht nur mit einer guten Defensivleistung gewonnen werden kann, sondern zumindest einmal der Ball im gegnerischen Tor untergebracht werden muss. Hier kommen nach und nach die Langzeitverletzten zurück, mit denen sich ganz andere Optionen im Spielgeschehen bieten.

„Mannheim ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die vor allem im Mittelfeld durch ein sehr flexibles Positionsspiel besticht. Wir haben aber einen Plan erarbeitet, wie wir dem erfolgreich entgegentreten wollen. Unser Kader für das Spiel entscheidet sich nach dem Abschlusstraining, wir sind aber sehr gut vorbereitet“, führte Lettieri seine Planungen aus.

Keine Alternativen aus dem eigenen Nachwuchs.

Mit Julian Hettwer kam beim MSV zuletzt gleich zweimal ein Kicker aus dem eigenen Nachwuchs im Spielbetrieb der Dritten Liga zum Einsatz und sorgte sogleich für eine Belebung in einer lethargisch wirkenden Offensive. Weitere Unterstützung aus der eigenen Jugend ist derweil nicht in Sicht, wie der Chef-Coach unterstrich.

Nach Einschätzung von Uwe Schubert, Leiter des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums der Meidericher, sei aktuell kein Nachwuchskicker in der Lage, dem MSV in der schwierigen Situation weiterzuhelfen. Harte Worte, die auch die Akteure der U19 erst einmal verdauen müssen, besonders vor dem Hintergrund, dass es den Zebras in der Vergangenheit wiederholt nicht gelungen war, verheißungsvolle Talente zu erkennen und langfristig an den Verein zu binden.

Autor: Marcel Eichholz
Datum: 23.11.2020
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