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Laufen für die Lizenz.

Während wir uns in Laboe bereits die Sonne auf den Pelz scheinen ließen und die Kieler mental auf die Heimniederlage gegen den MSV Duisburg einstimmten, hat sich Marcel Smyczek in der Heimat die Schuhe geschnürt und das Beste aus sich herausgeholt.

Wie er den Tag beim Laufen für die Lizenz fand, könnt ihr hier lesen...

"Gegen 10 vor 2 - es hatte gerade aufgehört zu regnen - kam ich am Treffpunkt an. Dort hatten sich bereits 50 - 100 Menschen versammelt, viele in Sportlermontur, andere im Freizeitoutfit, aber alle klar als Zebras zu erkennen. Ein Pavillon war aufgebaut und aus einem Lautsprecher schallten offizielle und inoffizielle Lieder über den Spielverein.

Ich warf einen Blick in die Runde, nur um festzustellen, dass ich niemanden der Anwesenden kannte. Aber egal, ich war ja zum Laufen hier. Die Stimmung war auf jeden Fall durchweg positiv.

Am Pavillon gab's Wasser, Iso-Drinks und (heiße!) Bockwürstchen. Den Preis (zumindest fürs Wasser) konnte jeder selbst bestimmen. Dafür stand eine Spardose bereit.

Kurz darauf trafen die Maskottchen von SILR und unser Ennatz ein. Mit dabei war außerdem die 10-köpfige Kindergruppe, die auf Initiative des Users shanghai aus dem MSV-Portal (und entsprechende Sponsoringzusage natürlich) zusammengetrommelt wurde.

Dann ging's auch schon los. Ich laufe zwar regelmäßig, bin aber eher ein gemütlicher Läufer, so dass ich auf den ersten 2 km gefühlt nur überholt wurde. Aber es war ja auch kein Wettlauf. Mein Ziel war, die 2 Stunden bestmöglich auszunutzen.

An einigen Ecken standen Leute, die Fotos und Videos von den vorbeigaloppierenden Zebras gemacht haben. Ein Pressefotograf schien auch dabei gewesen zu sein (so mein laienhafter Eindruck aufgrund seines auffällig großen Equipments).

Zwischendurch gab es immer wieder positive Reaktionen der anderen Regattabahnbesucher. Mal war es nur ein freundliches Gesicht, ab und zu motivierende Gesten und Zusprüche und ein paar mal sogar sinngemäß die Aussage „Hätte ich das gewusst, wäre ich auch mitgelaufen“. Sollte die Aktion also irgendwann in Zukunft wiederholt werden und dabei etwas größer mit mehr Vorlaufzeit und entsprechende Werbung aufgezogen werden, würden sich mit Sicherheit noch eine Menge Läufer finden.

Am Sammelpunkt haben 2 Mädels Traubenzuckerpäckchen von SILR verteilt. Nach meiner 4. Runde à 2,2 km konnte ich diese kleine Stärkung gut gebrauchen. Dazu noch ein kurzer Stopp am Pavillon, um mir eine Flasche Wasser zu holen. Dafür gab's von mir 2€ in die Spardose.

Danach ging's weiter, allerdings erst mal im Spaziertempo. Da ich normalerweise nur 7,5 – 8 km laufe, brauchte ich jetzt eine Verschnaufpause. Also bin ich eine Runde gemütlich gelaufen, habe meinen Traubenzucker gelutscht und mein Wasser getrunken um anschließend noch mal durchzustarten.

Nach weiteren 2 Runden fragte ich kurz vor dem Sammelpunkt eine kleine Gruppe Zebras, die sich wohl gerade auf den Heimweg machten und mir entgegen kamen, nach der Uhrzeit: kurz nach halb 4. Also noch etwas Zeit. Und da ich auch noch ein paar Körner übrig hatte (was ich selbst eigentlich nicht für nötig gehalten hätte), habe ich noch eine 8. Runde abgerissen. Zugegeben, die Aussicht auf Bockwurst im Anschluss hat mich noch mal zusätzlich motiviert.

Meine einzige Sorge dabei war, was wohl meine Sponsoren dazu sagen würden. Schließlich hatte ich nur 10 – 15 km angekündigt, jetzt waren es 17,6. Ob die mir überhaupt glauben würden?

Nach 8 Runden kam ich dann also mit Beinen, die sich anfühlten, als wäre ein 40-Tonner drüber gefahren, wieder am Start-/Zielpunkt an. Und als hätte ich's mit Absicht so getimt, ertönte zeitgleich mit meinem Zieleinlauf auch der „Abpfiff“. 16 Uhr, Schluss, aus, Ende. 8 Runden, 17,6 km.

Das machte bei Sponsorenzusagen in Höhe von insgesamt 25 € pro km und 65 € fix eine Spendensumme von 490 € für den MSV Duisburg. Gerechnet hätte ich persönlich vielleicht mit 100 – 150 €. Das hat mich schon sehr stolz gemacht. Einerseits natürlich auf mich selbst, weil ich mir so eine Laufleistung nicht zugetraut hätte, andererseits aber auch und vor allem auf die große Bereitschaft in meinem nicht nur aus Zebras bestehenden Umfeld, mich bei dieser Aktion und damit den MSV zu unterstützen.

Einer der Organisatoren hatte bereits die Spardose in der Hand um sie zu leeren, da steckte ich selbst noch schnell 50 € hinein.

Man verweilte dann noch ein wenig vor Ort. Es folgte die Übergabe der Pokale (jüngster Teilnehmer, ältester Teilnehmer, die dritte Kategorie habe ich leider nicht mitbekommen). Der jüngste Teilnehmer war gerade ein mal 3 ½ Jahre alt.

Eine Bockwurst konnte ich leider nicht mehr abgreifen, aber gut. Ein Besuch bei meinem Lieblingsthailänder stand eh noch auf meiner Tagesordnung und so blieb die Vorfreude darauf erhalten.

Für meine Sponsoren habe ich noch schnell ein Selfie unter dem „Laufen für die Lizenz“ Banner gemacht. Wenn ich schon meine 17,6 km nicht belegen konnte, hatte ich so zumindest den Beweis, dass ich vor Ort war.

Dann wurde Ingo Wald, den ich bis dahin noch gar nicht gesehen hatte, das Geld aus der Spardose in einem großen Umschlag überreicht. Anschließend richtete Ingo einige Worte an die 30 – 40 Leute, die wie ich noch geblieben waren. Er bedankte sich ausdrücklich für das Engangement der Fans. Er betonte dabei, dass es dabei gar nicht mal so sehr die Spendengelder seien, wovon der MSV bei dieser Aktion profitiere, sondern viel mehr das Signal nach außen, dass die Fans voran gehen und den ersten Schritt machen. Dies würden Sponsoren durchaus wahrnehmen und honorieren. Natürlich äußerte er sich (wenn auch nur kurz und knapp) auch zur Lizenzfrage. Es gäbe zwar immer noch eine Finanzierungslücke, diese habe man aber bereits verkleinern können. Man befände sich auf einem guten Weg und sei sehr zuversichtlich, die Lizenz für die 3. Liga zu erhalten.

Ein Anliegen an die Organisatoren hatte er selbst noch: und zwar lud er sie ein, ihn, Martin Haltermann und eventuell (je nach Terminlage) Peter Mohnhaupt am Montag oder Dienstag in der Geschäftsstelle zu besuchen, um die Aktion und die Übergabe der vor Ort gesammelten Spendengelder noch ein mal in einem etwas offizielleren Rahmen abzuschließen. Eine schöne Geste der Anerkennung, für die es noch ein mal Applaus gab.

Anschließend verabscheidete man sich. So machte ich mich dann auch wieder auf den Weg zu meinem Auto. Da fing es wieder an zu regnen.

Mein Fazit: Vor allem wenn man bedenkt, wie wenig Zeit zwischen der Idee und der Umsetzung lag, war es eine tolle Aktion, bei der die Organisatoren super Arbeit geleistet haben (Verpflegung, Pokale, Soundanlage…). Auch wenn es jetzt eine eher kleine Teilnehmerzahl war, so war trotzdem ein Hauch 2013 zu spüren und man konnte erkennen, dass bei einer Wiederholung in einem größeren Rahmen jede menge Potenzial in dieser Idee schlummert. Bei einer Wiederholung (2020?) wäre ich definitiv wieder mit am Start."

Danke an das Orga-Team und vor allem an Marcel!

Autor: Marcel Eichholz
Datum: 06.05.2019
gelesen: 1417 mal

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